Fauna
Das Gebiet des Naturschutzgroßprojektes – insbesondere das als Naturschutzgebiet ausgewiesene Kerngebiet – zählt zu den bedeutendsten faunistischen Schutzgebieten in Ostsachsen.
Insbesondere aus ornithologischer Sicht ist das Teichgebiet von landesweit herausragender Bedeutung. Unter den insgesamt mehr als 240 festgestellten Vogelarten - darunter über 130 Brutvogelarten - sind zahlreiche bundes- und landesweit geschützte Arten bzw. Arten mit europäischen Schutzstatus vertreten. Hierzu zählen insbesondere Arten der Feuchtgebiete, wie Rohr- und Zwergdommel (Botaurus stellaris u. Ixobrychus minutus), Drossel- und Schilfrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus u. A. schoenobaenus), Bekassine (Gallinago gallinago) sowie Bewohner der Trocken- und Ackergebiete, wie Ortolan (Emberiza hortulana), Wendehals (Jynx torquilla) und Grauammer (Miliaria calandra).
Ganzjährig können entlang der ausgeschilderten Rundwegen auch Wasservögel in großer Zahl beobachtet werden.
Schwanenfamilie (Foto: Dieter Zarth)
Die zahlreichen Gewässer des Kerngebietes beherbergen mindestens 24 Fischarten, 19 davon sind autochton. Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen der in Sachsen vom Aussterben bedrohten Fischarten Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), Bitterling (Rhodeus amarus), Steinbeißer (Cobitis taenia) und Quappe (Lota lota). Die drei erstgenannten sind auch im Anhang II der FFH-Richtline verzeichnet.
Bitterling (Foto: Gerd Füllner)
Mit Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Laubfrosch (Hyla arborea), Moorfrosch (Rana arvalis), Kammmolch (Triturus cristatus) und Rotbauchunke (Bombina bombina) sind gleich mehrere Amphibienarten der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie vertreten, wodurch die europaweite Bedeutung des Gebietes für den Amphibien-schutz deutlich wird.
Laubfrosch (Foto: Mario Trampenau) Knoblauchkröte (Foto: Kerstin Friebe)
Darüber hinaus ist eine überaus artenreiche Insektenfauna kennzeichnend für das Gebiet des Naturschutzgroßprojektes. Als Arten von gesamteuropäischem Interesse sind hierbei der Eremit (Osmoderma eremita) aus der Gruppe der alt- und totholzbewohnenden Käfer, der Schmalbindige Breitflügel-Tauchkäfer (Graphoderus bilineatus) aus der Gruppe der Wasserkäfer sowie der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) aus der Gruppe der Tagfalter hervorzuheben.
Von den insgesamt 6 Kriechtierarten, die nachgewiesen werden konnten, sind Kreuzotter (Vipera berus) und Schlingnatter (Coronella austriaca) in Sachsen als stark gefährdet eingestuft, Ringelnatter (Natrix natrix) und Zauneidechse (Lacerta agilis) als gefährdet.
Die eng an Gewässer gebundene Ringelnatter erreicht in der Oberlausitzer Heide- und Teich- landschaft insgesamt eine hohe Verbreitungsdichte.
Ringelnattern (Foto: Dieter Zarth)
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