Welttuberkulosetag am 24. März 2023
Am 24. März 2023 ist Welttuberkulosetag. Dieser wurde zu Ehren der Entdeckung des Tuberkuloseerregers durch Robert Koch vor 140 Jahren durch die Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen. Er soll ganz bewusst, an alle Menschen erinnern, die von Tuberkulose betroffen sind.
Deutschland ist weltweit eines der Länder mit den niedrigsten Tuberkulose-Erkrankungszahlen. 2021 zählte es mit 3.971 Neuerkrankungen weiter zu den Niedriginzidenzländern – die niedrigste Zahl seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001. Nachdem die Erkrankungszahlen seit 2013 zuerst gering und im Jahr 2015 durch die Migrationsbewegung deutlich angestiegen waren, ergibt sich nach einer langsamen Abnahme nun ein deutlicher Rückgang. Die Inzidenz hat im Vergleich zum Vorjahr erneut abgenommen, um etwa sechs Prozent. 112 Erkrankte starben im Jahr 2021 in Deutschland an Tuberkulose, damit war die Sterblichkeit geringfügig niedriger als im Vorjahr.
Inwiefern sich die infektionspräventiven Maßnahmen (u.a. Abstand- und Hygieneregeln, Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung) im Zuge der Covid-Pandemie auch auf das Auftreten und die Erfassung der Tuberkulose ausgewirkt hat, lässt sich nicht abschließend einschätzen. Gemäß einer Analyse der Surveillance-Daten von Januar bis August 2020 war insbesondere bei den respiratorisch übertragbaren Erkrankungen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Ob diese Maßnahmen aber zu einem tatsächlichen Rückgang der TB-Übertragungen führten und damit eine Rolle bei der Abnahme der TB-Fallzahlen spielen oder ob sich ggf. auch Diagnosestellungen und Erfassung verringerten, lässt sich bisher nicht abschließend einschätzen. So spielen beispielsweise das Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die Inanspruchnahme von medizinischen Versorgungsleistungen sowie anderweitige Ursachen für eine diagnostische Verzögerung eine wichtige Rolle bei der Erkennung der Tuberkulose und auch anderer Infektionskrankheiten.
Im Landkreis Görlitz wurde im vergangenen Jahr 2022 bei zwei Personen aus Deutschland eine Tuberkulose festgestellt. Es handelte sich dabei um eine Lungentuberkulose und um eine Tuberkulose der Lymphknoten. Todesfälle gab es keine zu verzeichnen.
Wenn eine TBC- Erkrankung entdeckt wird, werden die Personen, die im Umfeld eines Patienten mit ansteckender Lungentuberkulose leben oder arbeiten, vorsorglich getestet, um eine Ansteckung auszuschließen. 2022 wurden in solchen Umgebungsuntersuchungen im Gesundheitsamt des Landkreis Görlitz insgesamt 77 Personen untersucht. Viele der anderen Kontaktpersonen, aber auch die geheilten TBC- Patienten selbst, verbleiben noch mindestens zwei Jahre in der Überwachung der Tuberkuloseberatung des Landkreises Görlitz.
Der Welttuberkulosetag wurde zu Ehren der Entdeckung des Tuberkuloseerregers durch Robert Koch vor 140 Jahren durch die Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen. Die Tuberkulose begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden als gefürchtete Krankheit. Fast 140 Jahre nach der Entdeckung der Tuberkulosebakterien durch Robert Koch im Jahr 1882 und der Entwicklung der Antibiotika seit den 1940-er Jahren erkranken jährlich weltweit viele Menschen, darunter 10,6 Millionen im Jahr 2021. Es verstarben daran zirka 1,6 Millionen Menschen. Mit über 4.100 Opfern pro Tag ist Tuberkulose damit eine der 13 häufigsten Todesursachen weltweit. Zudem ist sie die zweithäufigste infektiöse Todesursache nach Covid-19. Diese alarmierende Entwicklung wird als eine direkte Folge des Wegfalls von Zugang und Bereitstellung von Gesundheitsdiensten und damit des Einbruches bei der Fallfindung durch die SARS-CoV-2-Pandemie gesehen. Dieser Einbruch bei Fallfindung und Registrierung war in allen WHO-Regionen und insbesondere in den Hochprävalenzländern sichtbar.
Es verstarben ca. 1,5 Millionen – das sind über 4.000 Menschen pro Tag. Diese alarmierende Entwicklung wird als eine direkte Folge des Wegfalls von Zugang und Bereitstellung von Gesundheitsdiensten und damit des Einbruches bei der Fallfindung durch die SARS-CoV-2-Pandemie gesehen. Dieser Einbruch war in allen WHO-Regionen und insbesondere in den Hochprävalenzländern sichtbar. Damit bleibt Tuberkulose eine der tödlichsten Infektionskrankheit auf der Welt.