Laufende Maßnahmen
Installation von prädatorensicheren Brutvogelinseln
Auf Grund der starken Prädation der Wasservogelgelege sind die Bestandszahlen vieler Wasservogelarten im Gebiet seit mehreren Jahren rückläufig bzw. es erfolgen keine Bruten mehr. Durch das Ausbringen von prädatorensicheren Brutvogelflössen bzw. -inseln sollen sichere Brutmöglichkeiten geschaffen und somit das Vorkommen verschiedener Wasservogelarten im Gebiet gesichert werden. Eine Brutinsel, die vor allem die Wiederansiedlung der Lachmöwen und Flussseeschwalben ermöglichen soll, wurde bereits Anfang 2013 im Niederspreer Teichgebiet installiert und ein begleitendes Monitoring eingerichtet.
Vogelinsel vor der Ausbrinung an den Standort im April 2013 (links) und im April 2015 (rechts)
Prädatorenmanagement
Große Teile des NGP stehen ebenfalls als Vogelschutzgebiet (SPA Nr. - DE 4554 - 451 Teichgebiete Niederspree-Hammerstadt) unter dem Schutz der EU und gehören zum europaweiten Netz NATURA 2000. Im Rahmen des jährlichen Brutvogelmonitorings wurde jedoch festgestellt, dass besonders seit 2000 ein dramatischer Rückgang vieler Brutvögel zu verzeichnen ist.
Gleichzeitig war zu beobachten, dass die Anzahl der Waschbären und Minke, die in der Natur anzutreffen sind, dramatisch zugenommen hat. Als invasive gebietsfremde Arten besitzen sie keinerlei natürliche Feinde. Die hohe Population dieser Arten wird als ein Grund für die drastische Abnahme der einheimischen Wasservogelpopulationen angenommen, da Mink und Waschbär bereits die Nester bzw. die Jungvögel plündern.
Durch ein Prädatorenmanagement in enger Kooperation mit der ansässigen Jägerschaft soll die Population dieser invasiven Neozoen im Schutzgebiet verringert werden. Dieses wird nach der "Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft für die Förderung von Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen biologischen Vielfalt und des natürlichen ländlichen Erbes im Freistaat Sachsen (Förderrichtlinie Natürliches Erbe – RL NE/2014 vom 15.12.2014)“ gefördert.
Nach Bewilligung der Fördermittel im Oktober 2016 wurden 60 Lebendfallen mit Fallenmeldern angeschafft. Die Fangaktivitäten konzentrieren sich auf die Teichgruppen und die zu- und ableitenden Fließgewässer. In Kooperation mit dem Senckenberg Museum Görlitz erfolgt eine wissenschaftliche Untersuchung bzgl. Alter und Reproduktionsstatus sowie darüber hinaus bei Waschbären bzgl. verschiedener Krankheiten (z. B. Toxoplasmose) und zum Befall mit dem Waschbärspulwurm.
Projektzeitraum 2017 - März 2021
Projektkosten: ca. 108,2 T€
Förderung: ca. 97,5 T€
Projektzeitraum Juni 2021 - März 2025
Projektkosten: ca. 59 T€
Förderung: ca. 53,1 T€
Renaturierung der Raklitza zwischen den Teichgruppen Quolsdorf und Rietschen
Die Raklitza ist ab der Teichgruppe Quolsdorf bis auf Höhe des Waldteiches der Teichgruppe Rietschen über ca. 4,5 km ein weitgehend trapezförmiges „Abflussgerinne“ und im Bereich des Kerngebietes darüber hinaus komplett begradigt. Bei Starkregenereignissen und beim Ablassen der Teiche werden angrenzende Flächen häufig großflächig überschwemmt. Bereits seit Beginn des Naturschutzgroßprojektes war die abschnittsweise Renaturierung der Raklitza im Pflege- und Entwicklungsplan festgeschrieben. Es ist nunmehr beabsichtigt, den Gewässerlauf so zu verlegen, dass der Lauf entlang von bestehenden Gehölz- oder Waldbeständen führt (Beschattung des Gewässers). Anderseits soll das Gewässer aufgeweitet, Mäander, Gewässertaschen und Kolke angelegt sowie teilweise das Ufer abgeflacht werden, so dass einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bessere Lebensbedingungen geboten werden. Gleichzeitig sind positive Effekte auf den Hochwasserschutz und ein geringerer Unterhaltungsaufwand zu erwarten. Bis zur endgültigen Umsetzung der Maßnahme sind jedoch noch umfangreiche Planungen erforderlich.
Erneuerung Verteilerwehr am Schöps in Spree
Für den dringenden Neubau des Verteilerwehres Weißer Schöps/Schutzgraben in der Ortslage Spree läuft die Ausführungsplanung. Die Maßnahme wird durch die Landestalsperrenverwaltung (LTV) realisiert.
In Verbindung mit dem 2014/2015 bereits abgeschlossenen Rückbau des Raklitzawehrs nördlich der Teichgruppe Rietschen durch die Vattenfall Europe Mining AG und dem bisher nur geplanten Umbau des Bauwerkes „Schutzgraben Abzweig Neugraben“ kann die Durchgängigkeit vom Schöps über Raklitza, Neu- und Schutzgraben zum Schöps erreicht werden.
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