Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der Afrikanische Schweinepest (ASP)

Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der Afrikanische Schweinepest (ASP)


Die Landesdirektion Sachsen erlässt folgende Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP):

Auf Grund der Fest­stel­lung des Aus­bru­ches der Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest (ASP) bei einem Wild­schwein im Frei­staat Sach­sen wer­den auf der Grund­la­ge der Ver­ord­nung zum Schutz gegen die Schwei­ne­pest und die Afri­ka­ni­sche Schwei­ne­pest (Schwei­ne­pest-Ver­ord­nung - SchwPestV) Fas­sung der Be­kannt­ma­chung vom 8. Juli 2020 i. V. m. der Richt­li­nie 2002/60/EG vom 27. Juni 2002 und dem Durch­füh­rungs­be­schluss (EU) 2014/709/EU der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on (KOM) vom 9. Ok­to­ber 2014 (ABl. L 295 vom 11.10.2014, S. 63) in der der­zeit gül­ti­gen Fas­sung nach­ste­hen­de Maß­nah­men be­kannt ge­ge­ben und ver­fügt:
 

1. Es wird eine Re­strik­ti­ons­zo­ne im Frei­staat Sach­sen wie nach­fol­gend dar­ge­stellt fest­ge­legt: 

Es wird das Ge­biet um die Ab­schuss­stel­le eines ASP-in­fi­zier­ten Wild­schwein in Krau­sch­witz/Pech­ern im Frei­staat Sach­sen als ge­fähr­de­tes Ge­biet fest­ge­legt. Das ge­fähr­de­te Ge­biet um­fasst fol­gen­de Ge­mein­den und Orts­tei­le im Frei­staat Sach­sen und ist in dem fol­gen­den Kar­ten­aus­schnitt als in­ne­re Linie (hell schraf­fiert) mit fol­gen­den Gren­zen dar­ge­stellt: 

Im Nor­den aus­ge­hend in Bad Mus­kau (Ba­de­park) von der Fu­ß­gän­ger­brü­cke (ehe­ma­li­ge Ei­sen­bahn­brü­cke) in süd­li­che Rich­tung ent­lang der Lan­des­gren­ze Deutsch­lands zu Polen bis zur Mün­dung des Welsch­gra­bens in die Neiße.

Im Süden geht das ge­fähr­de­te Ge­biet nörd­lich der Ort­schaft Stein­bach ent­lang des Welsch­gra­bens Rich­tung Wes­ten bis zur süd­öst­li­chen Gren­ze des Trup­pen­übungs­plat­zes Ober­lau­sitz an der S127. Das ge­fähr­de­te Ge­biet ver­läuft wei­ter an der Süd­gren­ze des Trup­pen­übungs­plat­zes Ober­lau­sitz bis zur B115 und im wei­te­ren Ver­lauf dann ent­lang der B115 in nörd­li­cher Rich­tung über die Ort­schaf­ten Wei­ßkei­ßel und Krau­sch­witz i. d. O. L. bis zur Fu­ß­gän­ger­brü­cke am Ba­de­park von Bad Mus­kau.



ASP-Karte-Restriktionszone



Die kar­to­gra­fi­sche Dar­stel­lung des o. g. Ge­bie­tes ist hier ein­seh­bar.

Im ge­fähr­de­ten Ge­biet fin­den die kraft Ge­set­zes gel­ten­den Vor­ga­ben An­wen­dung, die in der An­la­ge: „Schutz­maß­nah­men im ge­fähr­de­ten Ge­biet auf­grund des Aus­bruchs der Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest bei Wild­schwei­nen im Frei­staat Sach­sen, die kraft Ge­setz gel­ten: Stand: 03.11.2020“ wie­der­ge­ge­ben sind.

Die Fest­le­gung wei­te­rer Re­strik­ti­ons­zo­nen (Puf­fer­zo­ne, Kern­zo­ne) bleibt vor­be­hal­ten.


2. An­ord­nun­gen an die Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten:

  1. Die Aus­übung der Jagd auf jeg­li­ches Wild wird im ge­fähr­de­ten Ge­biet bis auf Wi­der­ruf un­ter­sagt (Jagd­ver­bot für alle Tier­ar­ten). Jag­den als Mit­tel der Tier­seu­chen­be­kämp­fung er­fol­gen nur unter An­ord­nung des ört­li­chen zu­stän­di­gen Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs- und Ve­te­ri­när­am­tes (LÜVA).

    Das Ver­bot wird auf­ge­ho­ben, so­bald es die epi­de­mio­lo­gi­sche Lage zu­lässt und durch die fach­li­che Pla­nung der Be­kämp­fungs­stra­te­gie be­stä­tigt ist.
     
  2. Im Rah­men sei­ner ört­li­chen Zu­stän­dig­keit hat der Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­te in­ten­siv nach ver­en­de­ten Wild­schwei­nen zu su­chen (ver­stärk­te Fall­wild­su­che). Wird die ver­stärk­te Fall­wild­su­che durch vom LÜVA be­nann­ten Per­so­nen, durch­ge­führt, haben die Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten diese in ihrem Re­vier zu dul­den. Die Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten haben an einer sol­chen Suche im Rah­men ihrer Mög­lich­kei­ten mit­zu­wir­ken.
     
  3. Jedes ver­en­det auf­ge­fun­de­ne Wild­schwein ist, unter An­ga­be des Fund­or­tes dem ört­lich zu­stän­di­gen LÜVA an­zu­zei­gen (An­zei­ge­zei­ge­pflicht von Fall­wild). Die Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten haben nach ihren Mög­lich­kei­ten bei der Kenn­zeich­nung, der Ent­nah­me von Pro­ben zur Un­ter­su­chung auf ASP sowie bei der Ber­gung und Be­sei­ti­gung der unter Punkt 2 b ge­nann­ten Tier­kör­per nach nä­he­rer An­wei­sung des ört­lich zu­stän­di­gen LÜVA mit­zu­wir­ken oder die Durch­füh­rung die­ser Maß­nah­men zu dul­den.
     
  4. Für die An­zei­ge gemäß Punkt 2 c wird eine Auf­wands­ent­schä­di­gung in Höhe von 30,00 EUR je Wild­schwein ge­währt. Dar­über hin­aus wird für die Mit­wir­kung bei der Ber­gung und Be­sei­ti­gung gemäß Punkt 2 c eine Auf­wands­ent­schä­di­gung in Höhe von 30,00 EUR je Wild­schwein ge­währt. Der An­trag ist beim ört­lich zu­stän­di­gen LÜVA zu stel­len. Die Auf­wands­ent­schä­di­gung wird nur ein­mal pro Wild­schwein ge­zahlt.


3. Vor­ga­ben für die Schwei­ne­hal­ter:

            Im ge­fähr­de­ten Ge­biet sind Aus­lauf- und Frei­land­hal­tung von Schwei­nen
            ver­bo­ten.


4. An­ord­nun­gen an die All­ge­mein­heit:

  1. Über die Un­ter­sa­gung der Nut­zung land- und forst­wirt­schaft­li­cher Flä­chen wird im Ein­zel­fall durch die Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen ent­schie­den.
  2. Jede Per­son ist ver­pflich­tet dafür zu sor­gen, dass ihrer Auf­sicht un­ter­ste­hen­de Hunde im ge­fähr­de­ten Ge­biet nicht frei her­um­lau­fen (Lei­nen­zwang).
  3. Ver­an­stal­tun­gen mit Schwei­nen sind im ge­fähr­de­ten Ge­biet un­ter­sagt (z.B. Mes­sen, Ver­stei­ge­run­gen etc.).
  4.  Die Er­rich­tung von Ab­sper­rung in dem oben ge­nann­ten ge­fähr­de­ten Ge­biet mit einer wild­schwein­si­che­ren Um­zäu­nung ist zu dul­den.
     

5. Die so­for­ti­ge Voll­zie­hung der Zif­fern 1 bis 4 die­ser All­ge­mein­ver­fü­gung wird an­ge­ord­net, so­fern die so­for­ti­ge Voll­zie­hung nicht be­reits gemäß § 80 Abs. 2 Nr. 3 VwGO i.  V. m. § 37 Tier­GesG kraft Ge­setz gilt.

 

6. Die Über­wa­chung der Maß­nah­men ob­liegt dem Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs- und Ve­te­ri­när­amt des Land­krei­ses Gör­litz im Rah­men sei­ner ört­li­chen Zu­stän­dig­keit.
 

7. Diese All­ge­mein­ver­fü­gung wird als Not­be­kannt­ma­chung auf der In­ter­net­sei­te der Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen ver­kün­det und tritt am Tage nach ihrer Be­kannt­ga­be in Kraft.

 
Der voll­stän­di­ge In­halt der All­ge­mein­ver­fü­gung kann neben der In­ter­net­sei­te der Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen auch zu den Ge­schäfts­zei­ten in der
  • Dienst­stel­le der Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen in Dres­den, Stauf­fen­berg­al­lee 2, 01099 Dres­den,
  • Dienst­stel­le der Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen in Leip­zig, Brau­stra­ße 2, 04107 Leip­zig,
  • Dienst­stel­le der Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen in Chem­nitz, Alt­chem­nit­zer Stra­ße 41, 09120 Chem­nitz
     
ein­ge­se­hen wer­den.
 
8. Für diese All­ge­mein­ver­fü­gung wer­den keine Kos­ten er­ho­ben.
 

Hin­wei­se:
Im unter Zif­fer 1 fest­ge­leg­ten ge­fähr­de­ten Ge­biet sind die in der An­la­ge: Schutz­maß­nah­men im ge­fähr­de­ten Ge­biet auf­grund des Aus­bruchs der Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest bei Wild­schwei­nen im Frei­staat Sach­sen, die kraft Ge­setz gel­ten: Stand: 03.11.2020 dar­ge­stell­ten Vor­ga­ben zu be­ach­ten. Bei den dort dar­ge­stell­ten An­for­de­run­gen han­delt es sich um Pflich­ten der Schwei­ne­hal­ter und Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten, die sich un­mit­tel­bar aus der SchwPestV er­ge­ben.
 
Dazu ge­hö­ren die Schutz­maß­nah­men für das unter Zif­fer 2 fest­ge­leg­te ge­fähr­de­te Ge­biet1, die sich aus § 14d Abs. 4, § 14e Abs. 1, § 14f Abs. 1, § 14g Abs. 1, § 14h Abs. 1, § 14i Abs. 1 und § 14j Abs. 1 der SchwPestV i. V. m. Art. 15 und 16 der Richt­li­nie 2002/60/EG sowie gemäß Durch­füh­rungs­be­schluss 2014/709/EU der KOM er­ge­ben.
 
Im Ein­zel­fall und beim Vor­lie­gen der in der SchwPestV näher be­zeich­ne­ten Vor­aus­set­zun­gen kön­nen die zu­stän­di­gen Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs- und Ve­te­ri­när­äm­ter Aus­nah­men ge­neh­mi­gen be­züg­lich:
  • des Ver­brin­gens le­ben­der Schwei­ne (§ 14f Abs. 2 bis Abs. 5 SchwPestV)
  • des Ver­brin­gens von fri­schem Schwei­ne­fleisch und Schwei­ne­fleisch­erzeug­nis­sen (§ 14g Abs. 2 bis Abs. 5 SchwPestV)
  • des Ver­brin­gens von Sper­ma, Ei­zel­len und Em­bryo­nen (§ 14h Abs. 2 und Abs. 3 SchwPestV)
  • des Ver­brin­gens von Wild­schwei­nen, Wild­schwei­ne­fleisch und Wild­schwei­ne­fleisch­erzeug­nis­sen (§ 14i Abs. 2 SchwPestV)
  • des Ver­brin­gens von tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­ten (§ 14j Abs. 2 SchwPestV).