Rat der Euroregion Neiße tagte in Görlitz und unterzeichnete Erklärung zur Unterstützung des Einstein-Teleskops

In der Sitzung vom 20. Dezember 2024 des Rates der Euroregion Neiße in Görlitz standen zahlreiche Themen im Fokus, die die Zusammenarbeit und Entwicklung der Region weiter vorantreiben. Besondere Aufmerksamkeit erhielten dabei die Kleinprojektefonds sowie die Arbeit der Euroregionalen Arbeitsgruppen. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand ein Bericht über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Veterinärbereich, um Seuchenabwehr, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit in der Dreiländerregion zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit ist ein bedeutender Beitrag zur Sicherstellung der Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung in der Euroregion.

Bericht zur Zusammenarbeit im Veterinärbereich
Die Veterinärarbeit in der Euroregion hat sich als ausgesprochen erfolgreich erwiesen und wird kontinuierlich weiter ausgebaut. Insbesondere wird an gemeinsamen Strategien gearbeitet, um die Prävention von Tierseuchen zu stärken und die Lebensmittelsicherheit über Ländergrenzen hinweg zu gewährleisten. Dies zeigt, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Gesundheit ist und wie diese die Lebensqualität der Menschen in der Region verbessert.

Vorstellung des Deutschen Zentrums für Astrophysik
Ein weiterer Punkt der Sitzung war die Vorstellung des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA) durch Prof. Dr. Günther Hasinger. Das DZA, das als führendes Institut in der Astrophysik gilt, spielt eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Forschung zur Entstehung des Universums und Erkenntnissen für Anwendungen auf der Erde. Prof. Hasinger berichtete über die neuesten Entwicklungen und die bedeutende Rolle der Region bei der zukünftigen Forschungslandschaft. Hierbei werden die Erkenntnisse zum Umgang mit großen Datenmengen eine wichtige Basis für wirtschaftliche Aktivitäten bilden. Besonders hervorzuheben ist, dass das DZA von Anbeginn den Transfer der Ergebnisse in die Region berücksichtigt und damit Grundlagen für Unternehmensansiedlungen und wirtschaftliche Verwertung legt.

Unterzeichnung der Unterstützungserklärung für das Einstein-Teleskop
Im Anschluss an die Präsentationen unterzeichneten die Präsidenten der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa – Martin Půta, Jerzy Łużniak und Dr. Stephan Meyer – eine Erklärung zur Unterstützung des Projekts zur Ansiedlung des Einstein-Teleskops in der Lausitz. Die Region, insbesondere der Granitstock der Oberlausitz zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda, bietet optimale geologische Bedingungen für das geplante unterirdische Observatorium zur Messung von Gravitationswellen. Diese wegweisende Forschungsinfrastruktur würde nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt vorantreiben, sondern auch die Region als Zentrum für Forschung und Innovation weiter stärken.

Erklärung zur Unterstützung des Einstein-Teleskops
„Mit großem Interesse nimmt die Euroregion Neisse-Nisa-Nysa die Initiative zur Ansiedlung des Einstein-Teleskops in der Lausitz wahr“, erklärten die Präsidenten der Euroregion. „Das Teleskop, das sich mit der Erforschung von Gravitationswellen beschäftigt, ist ein international herausragendes Projekt. Wir sind überzeugt, dass seine Ansiedlung in unserer Region nicht nur einen enormen wissenschaftlichen Wert hat, sondern auch zu einer verstärkten wirtschaftlichen Entwicklung und einem Anstieg zukunftsfähiger Arbeitsplätze führen wird.“

Die Euroregion hat bereits über 30 Jahre Erfahrung in der erfolgreichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Diese Kooperation ist der Schlüssel zur weiteren Entwicklung der Region und wird insbesondere in den Bereichen Forschung, Innovation, Bildung und Wissen weiter ausgebaut. Die Ansiedlung des Einstein-Teleskops würde nicht nur das wissenschaftliche Ansehen der Region erheblich steigern, sondern auch junge Menschen ansprechen und langfristig zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.

Forschung und Innovation als Schlüssel zur wirtschaftlichen Entwicklung
„Wir verstehen Forschung und Innovation als grundlegende Voraussetzungen für wirtschaftliche Entwicklung“, so die Präsidenten weiter. „Indem wir zukunftsorientierte Projekte wie das Einstein-Teleskop unterstützen, schaffen wir die Voraussetzungen, um junge Menschen in der Region zu halten und neue Talente für die Lausitz zu gewinnen.“ Die Euroregion sieht in der Ansiedlung des Teleskops eine Chance, ihre Position als Wissenschafts- und Innovationsregion weiter zu festigen und den Zuzug von Menschen zu fördern.

Mit der Unterstützung des Einstein-Teleskops geht die Euroregion einen weiteren Schritt auf dem Weg, die Region als Zentrum für wissenschaftliche und technologische Spitzenleistungen zu etablieren. Die strategischen Handlungsempfehlungen zur Entwicklung der Euroregion, die unter anderem die Förderung von Innovation und Forschung sowie die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Wissen beinhalten, bilden die Grundlage für diese ambitionierten Ziele.

Die Euroregion Neisse-Nisa-Nysa ist überzeugt, dass die Ansiedlung des Einstein-Teleskops nicht nur einen wissenschaftlichen, sondern auch einen kulturellen und wirtschaftlichen Impuls für die gesamte Region geben wird. Die enge Zusammenarbeit der deutschen, polnischen und tschechischen Partner sowie die starke Infrastruktur der Lausitz machen diese Region zu einem idealen Standort für das zukunftsweisende Projekt. Alle Akteure blicken mit Freude auf die weitere Zusammenarbeit und auf die Realisierung dieses visionären Vorhabens, das einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Region leisten wird.