Landkreis Görlitz sichert Zukunft des ÖPNV
Der Landkreis Görlitz schafft Perspektiven für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im östlichsten Landkreis Deutschlands: In Niesky unterzeichneten Landrat Bernd Lange und Knut Gräbedünkel, Geschäftsführer der moVeas GmbH, heute die Verkehrsverträge für das Linienbündel „Nord" sowie das Linienbündel „Görlitzer Umland". Das Verkehrsunternehmen mit Sitz im thüringischen Arnstadt hatte in einer europaweiten Ausschreibung des Landkreises zwei Lose gewonnen und wird ab Januar 2023 unter dem Markennamen Omnibusverkehr Oberlausitz (OVO) den ÖPNV im nördlichen Landkreis sowie im Umland bedienen. Dazu wird moVeas eine Hauptniederlassung in Niesky und zwei weitere Niederlassungen in Görlitz und Weißwasser aufbauen. Der nun erteilte Auftrag umfasst 3,45 Millionen Fahrplan-Kilometer und hat eine Laufzeit über zehn Jahren bis zum 31. Dezember 2032. Damit wird das Leistungsvolumen des Busverkehrs im Landkreis Görlitz um zusätzlich 900.000 Kilometer gesteigert.
„Die Ansprüche der Menschen an Mobilität steigen zusehends, und ein gut funktionierender ÖPNV ist ein zentrales Element für diese Mobilität“, sagte Landrat Bernd Lange. „Mit unserem Busverkehr im Landkreis Görlitz befördern wir jährlich rund 4,7 Millionen Fahrgäste. Durch unser Modell der Taktfahrpläne und unsere Initiativen zur Optimierung von Verbindungen durch Plus- und Taktbusse haben wir den Busverkehr im Landkreis Görlitz attraktiv sowohl für Einheimische mit ihrem täglichen Bedarf als auch Berufspendler auf ihren Arbeitswegen gestaltet. Hier wollen wir mit unserem neuen Partner moVeas künftig ansetzen und den ÖPNV in unserem Landkreis noch besser machen.“
„Ich möchte mich für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken“, sagte moVeas-Geschäftsführer Knut Gräbedünkel, der zur Vertragsunterzeichnung einen der Busse mitgebracht hatte, die ab Januar kommenden Jahres im Landkreis Görlitz im Einsatz sein werden. 23 neue Busse hat der Unternehmer für die moVeas/ OVO bereits geordert, die Auslieferung wird noch im Oktober dieses Jahres erfolgen. „Schon die ersten Wochen unserer Zusammenarbeit zur Vorbereitung dieses Auftrags waren von Professionalität einerseits und Verbindlichkeit andererseits geprägt. Wir fühlen uns hier sehr willkommen.“ Knut Gräbedünkel dankte in diesem Zusammenhang auch ausdrücklich Nieskys Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann, die moVeas beim Erwerb einer geeigneten Immobilie zur Einrichtung des künftigen Hauptsitzes in Niesky organisatorisch unterstützt hat. Hauptniederlassung der moVeas/ OVO wird das Bahnhofsgebäude, das saniert und zu einer Mobilitätszentrale als Anlaufstelle für Fahrgäste, die Bus und Bahn miteinander verbindet, weiterentwickelt werden soll – mit modernen Arbeitsmöglichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie speziellen Aufenthaltsräumen für die Busfahrerinnen und Busfahrer.
„Der Bahnhof steht seit geraumer Zeit zum Verkauf und wir hatten im Stadtrat bereits beschlossen, den Kauf zu prüfen und Maßnahmen zur Belebung dieses Eintrittsbereiches zur Stadt Niesky zu entwickeln“, erläutert Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann. „Aufgrund der finanziell drückenden Lage der Stadt freuen wir uns, dass nun mit der moVeas ein einschlägiger und modern aufgestellter Dienstleister für Mobilität den Bahnhof erwerben wird. Gemeinsam werden Stadt und moVeas GmbH sich um die Projektentwicklung und Akquise von Fördermitteln bemühen. Und auch unsere Bürgerinnen und Bürger sollen dabei eingebunden werden.“
Zur Umsetzung der jetzt unterzeichneten Verkehrsverträge ab 1. Januar 2023 plant moVeas insgesamt mehr als 50 Busse sowie über 100 Vollzeitkräfte ein. Davon sollen etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Fahrpersonal eingesetzt und die übrigen in Verwaltung sowie Werkstatt tätig werden. Wie in den Landkreisen Hildburghausen und Kronach, in denen das Verkehrsunternehmen seit Jahren erprobter Dienstleister ist, strebt die moVeas GmbH auch im Landkreis Görlitz Kooperationen mit Nahverkehrsunternehmen vor Ort beziehungsweise aus der Region an. Die moVeas GmbH wird im Auftrag des Landkreises Görlitz künftig im Landkreis Nord unter anderem Fahrten zwischen den Orten Schleife, Bad Muskau, Weißwasser, Boxberg, Mücka, Reichwalde, Niesky, Lodenau und Rothenburg ausführen. Der Fahrplan sieht zwei sogenannte TaktBus- und eine PlusBus-Linie vor, die an allen Wochentagen Mobilität und Anschluss an das regionale Bahnnetz zwischen Cottbus, Hoyerswerda, Görlitz und Zittau ermöglichen. Der TaktBus zeichnet sich dadurch aus, dass er an Werktagen im Zweistunden-Takt verkehrt, der PlusBus verkehrt an Werktagen sogar im Stundentakt. Hinzu kommen weitere zwei Schulbus- und sieben Regionalbuslinien von Montag bis Freitag, davon auch zwei Linien an Samstagen.
Im Görlitzer Umland wird moVeas zwischen den Ortschaften Görlitz, Löbau, Weißenberg, Reichenbach (Oberlausitz), Zodel, Rothenburg, Niesky und Horka verkehren. Mit drei TaktBus- und einer PlusBus-Linie bietet das Nahverkehrsunternehmen an allen Wochentagen Mobilität und Anschluss an das regionale Bahnnetz zwischen Cottbus, Hoyerswerda, Görlitz, Zittau und Bautzen.
Darüber hinaus sind in Niesky und Rothenburg zwischen einigen Linien der beiden Bediengebiete auch Anschlüsse untereinander vorgesehen, sodass eine noch bessere Erreichbarkeit der Kreisstadt Görlitz gewährleistet werden wird.
© Landratsamt Görlitz, v. l. n. r. Dezernent Thomas Rublack,
Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Niesky Kathrin Uhlemann,
Knut Gräbedünkel der Geschäftsführer der moVeas GmbH
und Landrat Bernd Lange
© Landratsamt Görlitz, Vertragsunterzeichnung durch
Landrat Bernd Lange und Knut Gräbedünkel, Geschäftsführer
der moVeas GmbH