Fachtagung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des sorbischen Siedlungsgebietes stärkt gelebte Zweisprachigkeit
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem sorbischen Siedlungsgebiet der Landkreise Bautzen und Görlitz kamen am 13. Mai 2025 zu einer hybriden Fachtagung zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven der gelebten Zweisprachigkeit auszutauschen. Insgesamt nahmen 30 Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen sowie der Domowina an der Veranstaltung teil, die von Kati Struck, Beauftragte für sorbische Angelegenheiten des Landkreises Görlitz, organisiert und durchgeführt wurde.
Im Mittelpunkt standen die Umsetzung der kommunalen Zweisprachigkeit und die Bedeutung der Kommunalpauschale, mit deren Hilfe Projekte wie zweisprachige Ortsschilder, Beschilderungen in öffentlichen Einrichtungen sowie die Übersetzung von Formularen, Amtsblättern und weiteren Veröffentlichungen ermöglicht werden. Auch wurde über mögliche finanzielle Anpassungen im Rahmen des Doppelhaushaltes 2025/2026 gesprochen.
Im Austausch mit Dr. Jens Baumann vom Sächsischen Staatsministerium des Innern, Franciška Grajcarekowa vom Servicebüro für sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten und von Judith Scholze der Hauptgeschäftsführerin der Domowina wurde betont, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Landkreisen, Kommunen und Unterstützungsstellen ist. Aktuell können 42 Kommunen im sorbischen Siedlungsgebiet von der Kommunalpauschale profitieren.
Landrat Dr. Stephan Meyer betonte in seiner Begrüßung die besondere Verantwortung gegenüber der jungen Generation: „Die sorbische Sprache und Kultur sind ein lebendiger Teil unserer Heimat. Es ist ein wichtiges Signal, dass sich vor allem auch junge Menschen mit Begeisterung für ihre Wurzeln einsetzen und diese Traditionen weitertragen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Zweisprachigkeit im Alltag nicht Ausnahme, sondern gelebte Normalität bleibt.“
Die Teilnehmer zeigten sich einig in dem Wunsch, die Unterstützung für sorbische Belange aufrechtzuerhalten, auch angesichts absehbarer finanzieller Einschränkungen. Gemeinsam wurde beraten, wie eine zukünftige, faire Verteilung der Mittel unter den Kommunen gestaltet werden kann.
Wie die Fachtagung unterstreicht, ist die Zweisprachigkeit im sorbischen Siedlungsgebiet gelebte Realität und ein klares Bekenntnis zu kultureller Vielfalt und regionaler Identität.
Foto: © Landratsamt Görlitz – Susanne Lehmann