Polnische Pierogi
Oma und Opa gehören zum Weihnachtsfest
Zu meinem Weihnachtsfest gab es zuhause in Polen immer richtig viel zu Essen. In Anlehnung an die 12 Apostel wurden zum Heiligen Abend 12 Gerichte zubereitet. Rote Beete Suppe, Pilzsuppe, gefüllte Maultaschen und Karpfen waren immer dabei. Der Karpfen wurde immer lebendig auf dem Markt gekauft. Zwei Tage schwamm er dann noch in der Badewanne, bis er von den Männern zerlegt und von den Frauen paniert und gebraten wurde. Zum Festessen gehörten auch immer Salate, Kuchen und Omas leckere Pierogi mit Sauerkraut und Pilzen, die es immer nur zu Weihnachten gab. Meine Großeltern sind das Wichtigste beim Fest. Sie halten unsere Traditionen hoch. Wenn Oma und Opa da sind, kann Weihnachten beginnen. Opa sorgt dafür, dass immer etwas Heu unter der Tischdecke liegt, um an Jesus‘ Krippe zu gedenken. Und Oma schaut immer nach dem ersten Stern am Abendhimmel, der unser Festmahl einleitet. Denn wir Polen dürfen den Tag über nichts essen, bis der erste Stern zu sehen ist.
Als Kind habe ich immer ganz schnell gegessen, weil ich gespannt auf meine Geschenke war. Heute genieße ich es, wenn die ganze Familie zusammenkommt. Inzwischen ist unser Weihnachten international, weil sich polnische und deutsche Traditionen vermischen.
Vor dem Essen gibt’s für jeden ein Stück Oblate, die teilen alle untereinander und geben diese mit Wünschen für den anderen weiter. Höhepunkt des Abends ist der Besuch der Kirche um Mitternacht. Inzwischen kommen auch immer mehr Görlitzer nach Zgorzelec in die Kirche, weil das Krippenspiel so schön ist.
Paulina Trela ist gebürtige Polin. Jetzt wohnt sie in Görlitz und studiert an der Hochschule Zittau/Görlitz.
Polnische Pierogi sind nicht nur Weihnachtszeit ein Genuss.
Paulina Trela ist gebürtige Polin. Jetzt wohnt sie in Görlitz und studiert an der Hochschule Zittau/Görlitz.