Information über die Vergabe des Dienstleistungsvertrages: Motivieren – Orientieren – Praktika (MOPra) 2024
Gegenstand der Leistung ist es, bei derzeit nicht vermittelbaren, erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus dem Rechtskreis des SGB II die bestehenden Vermittlungshemmnisse festzustellen, diese zu verringern bzw. zu beseitigen und die Teilnehmer durch entsprechende Unterstützung wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
Ein wesentliches Ziel der Maßnahme ist es, den Teilnehmern Chancen zu vermitteln, sich in verschiedenen Bereichen in Unternehmen der freien Wirtschaft durch Praktika neu zu erproben und dabei Kenntnisse und Fertigkeiten aufzufrischen. Durch Erfolgserlebnisse bei diesen Praktika und eine intensive sozialpädagogische Begleitung sollen die Teilnehmer einen Motivationsschub zur Arbeitsaufnahme erfahren. Die Teilnehmer sollen eine Orientierung erhalten, welche Möglichkeiten es für sie auf dem Arbeitsmarkt gibt und ihr Bewerbungsverhalten deutlich verbessern.
Teilnehmer der Maßnahme sind erwerbsfähige arbeitslose und arbeitsuchende Leistungsberechtigte aus dem Rechtskreis SGB II über 25 Jahre mit oder ohne Berufsabschluss und mit wesentlichen Problemlagen wie z. B.
• verschüttete Fachkenntnisse,
• langzeitarbeitslos,
• mangelnde Kenntnis der Anforderungen des Arbeitsmarktes,
• falsche oder fehlende Selbsteinschätzung der arbeitsmarktrelevanten Fähigkeiten und Fertigkeiten,
• unzureichende Kenntnisse im Bewerbungsverfahren,
• fehlende räumliche Mobilität und/oder fehlende zeitliche Flexibilität,
• häufiges Erleben von Misserfolgen, was die weitere Motivation zur Arbeitssuche beeinträchtigt,
• ungerechtfertigte Fokussierung auf vorhandenen Minijob/selbständigen Nebenerwerb,
• Selbständige im Hauptgewerbe, sofern in den letzten 2 Jahren keine Tragfähigkeit nachgewiesen ist,
• zeitliche Einschränkungen wegen Verpflichtung zu Sozialstunden.
Sofern die Zuweisung von Migranten erfolgt, verfügen diese im Regelfall ein Sprachniveau von mindestens A2.
Die Teilnehmer werden in der Regel für vier Monate zugewiesen.
Die Maßnahme ist als Vollzeitmaßnahme mit mindestens 35 Wochenstunden pro Teilnehmer zu konzipieren. Jeder Teilnehmer soll nach dem Durchlaufen einer intensiven individuellen Betreuung und Vorbereitung 12 Wochen – ggf. auch weniger – Praktika bei verschiedenen Arbeitgebern absolvieren. In Ausnahmefällen werden auch Teilnehmer zugewiesen, welche an der Maßnahme nicht in Vollzeit teilnehmen können.
Die Maßnahme beginnt am 01.07.2024 und endet am 30.06.2025.
Die Leistung ist in 4 Lose aufgeteilt. Das Los 1 in Weißwasser umfasst 8 Teilnehmerplätze. Das Los 2 in Niesky/Löbau und das Los 3 in Görlitz umfasst jeweils 12 Teilnehmerplätze. Das Los 4 Zittau umfasst 10 Teilnehmerplätze. Das Los 2 mit insgesamt 12 Teilnehmerplätzen wird mit einer Verteilung zwischen 5 – 7 Teilnehmern je Standort geregelt. Die Losaufteilung ist auch dem Losblatt zu entnehmen.
Der Auftraggeber behält sich vor, im Bedarfsfall maximal zwei halbtags belegte Teilnehmerplätze je Los doppelt zu besetzen. Dabei wird die vertraglich festgelegte Anzahl an Teilnehmerplätzen nicht verändert.
Der Auftraggeber kann die Teilnehmerplätze während des Leistungszeitraumes erhöhen. Gemäß § 130 Abs. 2 GWB gilt hierfür eine Obergrenze von 20 % des Auftragswertes.
Die Ausschreibung erfolgt mit je zwei Optionen pro Los für jeweils weitere 12 Monate vom 01.07.2025 bis 30.06.2026 sowie 01.07.2026 bis 30.06.2027. Die Option wird fällig, wenn der Auftraggeber bis spätestens 01.04.2025 bzw. 01.04.2026 gegenüber dem Auftragnehmer die Verlängerung erklärt. Für die Verlängerung ist die Schriftform erforderlich. Ein rechtlicher Anspruch auf die Verlängerung besteht nicht. Im Falle der Optionsziehung sind durch den Auftragnehmer die gleichen Leistungen wie im ursprünglichen Vertragszeitraum zu erbringen.
Für den Fall der Optionsziehung kann der Auftraggeber eine Erhöhung der Teilnehmerplätze um bis zu 2 Plätze vornehmen.
Für den Fall der Optionsziehung behält sich der Auftraggeber vor, die Anzahl der Teilnehmerplätze pro Los um bis zu 2 Plätze zu reduzieren. Eine Mindestgröße von 8 Teilnehmerplätzen je Los bleibt jedoch erhalten.
Grundlage der Erhöhung bzw. Reduzierung ist die Angabe im Losblatt.
Detaillierte Informationen sowie die Zahlungsbedingungen der zu erbringenden Leistung ergeben sich aus den Vergabeunterlagen.
Die Angebotsabgabe ist durch Einzelbieter und in Bietergemeinschaft zulässig.
Die Angebotsabgabe auf Teile eines Loses ist nicht möglich und führt zum Ausschluss des Angebots.
Es handelt sich um ein elektronisches Vergabeverfahren gemäß den §§ 9-11 VgV.
Die vollständigen Vergabeunterlagen sind bis zum 05.04.2024 auf www.evergabe.de digital einsehbar und kostenlos abrufbar.
Die elektronische Kommunikation betrifft die elektronische Veröffentlichung der Auftragsbekanntmachung, die kostenfreie Bereitstellung der Vergabeunterlagen, insbesondere der Leistungsbeschreibung über das Internet und die elektronische Angebotsabgabe.
Die Erstellung und Abgabe des elektronischen Angebots und die Kommunikation erfolgen ausschließlich über die Vergabeplattform www.evergabe.de.
Die notwendigen Informationen über die verwendeten elektronischen Mittel und die technischen Parameter zur Einreichung der Angebote entnehmen Sie bitte den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Vergabeplattform.
Die Frist zur Abgabe der elektronischen Angebote endet am 05.04.2024, 11:00 Uhr.