Information über die Vergabe des Dienstleistungsauftrages: Motivieren–Aktivieren–Stabilisieren (MAS) 2019

Der Landkreis Görlitz, Jobcenter Landkreis Görlitz, beabsichtigt im Wege einer öffentlichen Ausschreibung nach § 9 UVgO folgenden Dienstleistungsauftrag zu vergeben:

Gegenstand der Leistung ist die Motivierung, Aktivierung, Stabilisierung von derzeit nicht vermittelbaren, langzeitarbeitslosen, erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus dem Rechtskreis SGB II, um letztendlich deren Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern.

Gesetzliche Grundlage der Leistung ist § 16 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II i. V. m. § 45 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 SGB III.

Die Maßnahme beginnt am 01.07.2019 und endet am 30.09.2020. Der Leistungszeitraum umfasst eine Projekt-Aktivierungsphase inklusive individueller Nachbetreuungszeiten vom 01.07.2019 bis zum 30.06.2020 und eine reine Projekt-Nachbetreuungsphase vom 01.07.2020 bis zum 30.09.2020.

An jede individuelle Aktivierungsphase eines Teilnehmers, die in der Regel 6 Monate dauert, schließt sich unmittelbar die individuelle 3-monatige Nachbetreuungsphase an.

Die Leistung ist in 2 Lose aufgeteilt und an den Maßnahmeorten Görlitz und Zittau zu erbringen. Jedes Los umfasst 10 Teilnehmerplätze.

Der Auftraggeber kann die Teilnehmerplätze während des Leistungszeitraumes erhöhen. Gemäß § 47 UVgO gilt hierfür eine Obergrenze von 20 % des Auftragswertes.

Die Ausschreibung erfolgt mit je einer Option pro Los für den Leistungszeitraum vom 01.07.2020 bis 30.09.2021, wenn der Auftraggeber bis spätestens 01.05.2020 gegenüber dem Auftragnehmer die Verlängerung erklärt. Für die Verlängerung ist die Schriftform erforderlich. Ein rechtlicher Anspruch auf die Verlängerung besteht nicht. Im Falle der Optionsziehung sind durch den Auftragnehmer die gleichen Leistungen wie im ursprünglichen Vertragszeitraum zu erbringen. In diesem Fall entfällt die reine Nachbetreuungsphase vom 01.07.2020 bis zum 30.09.2020, da Nachbetreuungen aus dem ersten Leistungszeitraum innerhalb der Projekt-Aktivierungsphase des Optionszeitraumes zu leisten sind. Eine reine Projekt-Nachbetreuungsphase ist in diesem Fall der Zeitraum 01.07.2021 bis 30.09.2021.

Für den Fall der Optionsziehung behält sich der Auftraggeber vor, die Anzahl der Teilnehmerplätze um jeweils bis zu 2 Plätze zu reduzieren. Grundlage der Reduzierung ist die Angabe im Losblatt. Die Bekanntgabe der Reduzierung erfolgt mit der Ziehung der Option.

Zielsetzung der Maßnahme ist es, erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die mit bisherigen Maßnahmen nicht erreicht werden konnten, so zu motivieren und zu stabilisieren, dass sie im Anschluss an diese Maßnahme in weiterführende Aktivierungsmaßnahmen übergeleitet werden können. Bei den Teilnehmern der Maßnahme soll vorrangig das Selbstverständnis gesteigert, die Eigenverantwortung erhöht und das Bewusstsein von eigenen Ressourcen verbessert werden.

Teilnehmer sind derzeit nicht vermittelbare, langzeitarbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit und ohne Berufsabschluss und mit psychosozialen Problemlagen bzw. multiplen Vermittlungshemmnissen hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit. Teilweise besteht die Tendenz zur Verwahrlosung. Das Mindestalter der Teilnehmer beträgt 18 Jahre.

Die Teilnehmer sind arbeitstäglich zu aktivieren. Der Praxisanteil sollte in der Regel zwei Drittel der Präsenzzeit betragen.

Die Maßnahme beinhaltet für jeden Teilnehmer in der Eingangsphase ein Profiling sowie eine individuelle Aktivierungs- und Förderplanung.

Die Hauptphase ist als Einheit von kontinuierlichem Motivieren, Aktivieren und Stabilisieren jedes einzelnen Teilnehmers zu sehen und zu planen. Der Auftraggeber richtet die Maßnahmeinhalte individuell nach den Problemlagen jedes einzelnen Teilnehmers aus. Zu Beginn der Hauptphase erfolgt eine Stabilisierung der Teilnehmer. Ziel ist es, durch Ordnen des Lebensumfeldes die Voraussetzungen für weitere Aktivierungsmaßnahmen zu schaffen. Ausgehend von der Persönlichkeit des einzelnen Teilnehmers soll eine Stabilisierung der Persönlichkeit, die Vermittlung einer Tagesstruktur und der Abbau von Bildungsdefiziten erreicht werden.

In der Nachbetreuungsphase hat der Auftragnehmer sicherzustellen, dass die erreichte Aktivierung, Motivierung und Stabilisierung bei dem Teilnehmer langfristig erhalten wird.

Der Gesamtumfang sowie die Zahlungsbedingungen der zu erbringenden Leistung ergeben sich aus den Vergabeunterlagen.

Die Angebotsabgabe ist durch Einzelbieter und in Bietergemeinschaft zulässig.

Für die Bieter ist es möglich, den Zuschlag auf ein bebotenes Los sowie unter Beachtung der Leistungsfähigkeit des Bieters auf mehrere bzw. alle bebotenen Lose zu erhalten. Die Angebotsabgabe auf Teile eines Loses ist nicht möglich und führt zum Ausschluss des Angebots.

Die vollständigen Vergabeunterlagen sind bis zum 18.03.2019 auf www.evergabe.de digital einsehbar und nach Anmeldung bei www.evergabe.de kostenlos abrufbar.

Es handelt sich um ein elektronisches Vergabeverfahren gemäß § 7 und § 38 UVgO.

Die elektronische Kommunikation betrifft die elektronische Veröffentlichung der Auftragsbekanntmachung, die kostenfreie Bereitstellung der Vergabeunterlagen, insbesondere der Leistungsbeschreibung über das Internet und die elektronische Angebotsabgabe.

Die Vergabeunterlagen werden nur elektronisch über die Vergabeplattform www.evergabe.de/unterlagen der eVergabe GmbH zur Verfügung gestellt. Die Erstellung und Abgabe des elektronischen Angebots und die Kommunikation erfolgen ausschließlich über die Vergabeplattform www.evergabe.de.

Die notwendigen Informationen über die verwendeten elektronischen Mittel und die technischen Parameter zur Einreichung der Angebote entnehmen Sie bitte den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Vergabeplattform.

Die Frist zur Abgabe der elektronischen Angebote endet am 18.03.2019, 11:00 Uhr.