Auftreten und Bekämpfungsnotwendigkeit des Forstschädlings Nonne (Lymantria monacha) südlich des Truppenübungsplatzes Oberlausitz

Auf Grundlage umfassend durchgeführter Überwachungsmaßnahmen der Nonne im Zeitraum von Juni bis Dezember 2013 ist in dessen Ergebnis von einer hohen Gefährdung einzelner Waldkomplexe im Frühjahr 2014 auszugehen. Neben bereits vorhandenen Fraßschäden in einzelnen Beständen, deuten insbesondere die nachgewiesenen Ei- Gelege auf ein sehr hohes Kahlfraßpotential hin.

Im Zuständigkeitsbereich des Kreisforstamtes betrifft dies Flächen südlich des Truppenübungsplatzes Oberlausitz.

Die Nonne ist deshalb einer der gefährlichsten Forstschädlinge, da sich die Raupen von fast allen einheimischen Nadel- und Laubbäumen ernähren können. Der Befall durch die Raupen dieser Schmetterlingsart und deren Nadelfraß kann flächig zu Bestandesbedrohenden Schäden, besonders in mittelalten und alten Kiefern- und Fichtenbeständen führen.

Die Entwicklung einer Massenvermehrung (Gradation) erfolgt in den historischen Hauptschadgebieten in einem Zyklus von ca. 10 Jahren.
In den Jahren 2003 und 2004 gab es in dem Gebiet um den Truppenübungsplatz die letzte Massenvermehrung.

Zur Verhinderung einer weiteren flächigen Ausdehnung und zur Walderhaltung erfolgt im Mai die Ausbringung eines Insektizides mit Hilfe eines Hubschraubers. Die dazu erforderlichen Genehmigungen liegen vor.

Der Insektizideinsatz ist in zwei Bestandeskomplexen in der Gemeinde Boxberg, Gemarkung Kringelsdorf, Flur 12
auf einer Gesamtfläche von 126,3 ha geplant.

Eine Gefährdung weiterer Waldbestände privater oder körperschaftlicher Waldbesitzer ist zum gegenwärtigen Erfahrungsstand nicht zu erwarten.

Wilde
SGL Waldschutz
Kreisforstamt

Nonnenraupen unmittelbar nach dem Schlüpfen    Überwachung mit Schlupfpyramide