UNB - Bibermanagement im Landkreis Görlitz
Lange Zeit hat man Meister Bockert - wie der Biber (Castor fiber) im Volksmund auch heißt - in den Gewässern der Oberlausitz nicht mehr gesehen. Zu sehr wurde ihm wegen seines Fells, seines wohl schmeckenden Fleisches und der Schäden, die er an Gehölzen und Gewässern anrichten kann, in der Vergangenheit nachgestellt. In Mitteldeutschland überlebten nur wenige Tiere an der Elbe. Durch strenge Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte hat sich die Biberpopulation mittlerweile wieder erholt. Entlang der Fließgewässer breitet er sich aus und ist um die Jahrtausendwende wieder an der Neiße heimisch geworden. In letzter Zeit gibt es auch Beobachtungen an Spree und Schöps.
Wir nehmen gern Hinweise über Bibervorkommen entgegen und suchen engagierte Menschen, die als Biberrevierbetreuer ehrenamtlich tätig sein möchten.
Die erfreuliche Wiederbesiedlung geht auch mit Problemen einher, da Biber durch Bau- und Fraßaktivitäten ihre Umwelt aktiv gestalten. Spätestens wenn Biber Durchlässe zusetzen und Flächen überflutet werden, ist aktives Handeln an der Tagesordnung.
Informationen und Beratung zur Vermeidung von Biberschäden erhalten sie bei der unteren Naturschutzbehörde.
Biber bedürfen aber noch immer des Schutzes und sind deshalb gemäß europäischem und deutschem Recht ( FFH-Richtlinie, Anhang IV; § 44 BNatSchG) eine streng zu schützende Art, wie zum Beispiel auch der Fischotter. Die Tiere selbst dürfen deshalb nicht gefangen oder getötet werden. Zum Leben benötigen Biber ein Gewässer, das tief genug ist, damit Baue oder Burgen erricht werden können. Deshalb staut er flache Gewässer durch Dämme auf. Auch seine Baue, Burgen und Dämme sind besonders geschützte Lebensstätten, die nicht geschädigt werden dürfen.
Über Ausnahmen von den Schutzbestimmungen informiert sie gern die untere Naturschutzbehörde.